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Anne Clark - Sleeper in Metropolis
Neues Album „From the Heart – live from Bratislava“.
Ihre Songs sind mehr gesprochen als gesungen. Auf ihren Alben dominieren entweder stark elektronisch bearbeitete Beats – oder aber klassische akustische Instrumente. „Sleeper in Metropolis“ heißt einer ihrer Songs aus den frühen 80er Jahren, der heute in der Techno-Szene und weit darüber hinaus als Klassiker gilt. Anne Clark hat gerade ihr 13. Album veröffentlicht: „From the Heart – live from Bratislava“. Eine Live-Aufnahme ihrer “Acoustic-Tour-2002”, die in nur einem Rutsch während eines Konzertes in der Slowakei aufgenommen wurde.

Wohl nur wenige KünstlerInnen sind in ihrer musikalischen Ausprägung derart kontrovers wie Anne Clark. Seit den 80er Jahren gilt sie als Trendsetterin in Sachen Elektronik und Techno-Wave. Diese herausragende Rolle führte 1997 dazu, dass ihr zahlreiche Techno- und DJ-Größen der Szene eine Art Tribute-Album schenkten und auf dem Album „Wordprocessing“ Remixe der Songs von Anne Clark veröffentlichten. Das Clark auch heute noch zu den angesagten Artists dieser Branche zählt, lässt sich an der 2002 von ihr mit Blank & Jones veröffentlichten SingleThe Hardest Heart“ ablesen. Der Song schoss auf die #1 aller relevanten deutschen Dance-Charts, erreichte Platz 22 der Single-Sales-Charts und fand seinen Weg in die Top-100 der Airplay-Charts. Die Verbindung aus der faszinierenden Sängerin und Deutschlands erstrangigem DJ- und Recording Artist-Duo stellte sich als perfekte Synthese heraus.

Doch das die Frau sich nicht in irgendwelche Schubladen pressen lässt, zeigen ihre akustischen und auch literarischen Arbeiten. Zu hören ist dass ab Anfang der 90er Jahre, nachdem die Brittin 1987 für drei Jahre nach Oslo (Norwegen) ging und dort mit diversen lokalen Musikern zusammen arbeitete.

Nach ersten Experimenten mit der Vertonung von Gedichten (1992: „The Law is an Anagram of Wealth“ mit fünf Gedichten des Lyrikers Friedrich Rückert) widmete sie sich gemeinsam mit ihren langjährigen Wegbegleiter Marty Bates den Gedichten des österreichischen Dichters Rainer Maria Rilke. 1998 erschien „Just after Sunset“. Ein Projekt, dass ihr mit ihrer damaligen Plattenfirma jede Menge Ärger einbrachte, denn Sony wollte dieses anspruchvolle Projekt nicht veröffentlichten. Ärger, den sie seit Anfang der 90er Jahre, als sie verstärkt auf akustische Sounds umstieg, immer wieder hatte. In recht schneller Folge wechselte sie von Virgin über Metronome zu Sony und mit dem Rilke-Album dann vorerst zu Warner Chappell. Anne Clark kommentierte das in einem Interview ”Ich habe einen Punkt erreicht, an dem ich mit der Wegwerf-Philosophie der kommerziellen Musik-Industrie einfach nicht mehr arbeiten kann.” Im November 2002 wurde „Just after Sunset“ konsequenterweise auf dem eher kleinen Label „netMusicZone/Zombar“ neu veröffentlicht. Auch ihr neues Album „From the Heart“ ist dort erschienen.

Auf die Frage, was sie mit Rilke verbindet, nennt Anne Clark vor allem zwei: ”Schreiben war ein essentieller Teil seines Lebens” und ”auch durch seine Suche nach Spiritualität durch Natur habe ich mich ihm sehr nahe gefühlt.” Das Schreiben ist insofern für Anne Clark charakteristisch, als dass sie sich mehr als Dichterin, denn als Sängerin versteht. So sagt sie unumwunden von sich selbst: „Ich bin eine ganz lausige Sängerin, daher die Sache mit dem Sprechgesang.“ Und so klingt ihre Stimme in den Songs auch eher wie vertonte rhythmische Lesung. Und was die Spiritualität angeht: Für Clark ist Musik „eine Art Religionsersatz“, wie sie selbst sagt und für „daß es nichts Vergleichbares gibt, das in Menschen so starke Gefühle hervorrufen kann.“

„From the Heart“ gehört in die Reihe der akustischen Clark-Alben. Die Instrumentierung besteht aus Percussion/Drums, Gitarre, Piano und Cello. Die Musiker, mit denen sie das Album eingespielt hat und mit denen sie im November in Deutschland auch auf Tour sein wird, sind nicht gerade ohne: Gitarrist Jeff Aug war bereits mit so namhaften Künstlern wie Ice-T, Terrence Trent D´Arby, Lenny Kravitz, Jimmie´s Chicken Shack, oder Dog Eat Dog unterwegs. Oder der Pianist Murat Parlak, der u.a. mit Jazzgrößen wie Franco Ambrosetti, Egberto Gismonti und Branford Marsalis spielte und in der Abteilung Klassik mit Yehudi Menuhin zusammen arbeitete. Oder der bei Charly Antolini gelernte Drummer Niko Lai. Lediglich Cellist Jann Michael Engel hat noch nicht viel vorzuweisen und absolviert noch sein Studium in Augsburg.

Das Live Album versammelt einige wenige neue Sachen, ansonsten aber vor allem eine Art „Best of“ älterer Songs von Anne Clark. Doch es hat schon was, wenn man „Sleeper in Metropolis“ oder „Our Darkness“ mit klassischen Instrumenten dargeboten bekommt. Die gewohnt kühle, etwas melancholische und ausdrucksstarke Stimme von Anne Clark tut ein übriges, um dieses Album zum Hörerlebnis zu machen.

DSe, www.rock-links.de

Anne Clark, „From the Heart – Live in Pratislava“, netMusicZone, www.anneclark.de.

Anne Clark Acoustic Tour 2003
07.11.03 Kempten - (venue tba)
08.11.03 Stuttgart - Liederhalle
10.11.03 München - Muffathalle
11.11.03 Erfurt - Gewerkschaftshaus
12.11.03 Dresden - Lukaskirche
13.11.03 Rostock - Nikolaikirche
14.11.03 Berlin - Passionskirche
15.11.03 Neu Brandenberg - Konzertkirche
16.11.03 Magdeburg - Johanniskirche
18.11.03 Kiel - Halle 400 (zusammen mit Akustik CHUMBAWAMBA)
19.11.03 Hamburg - Markthalle (zusammen mit Akustik CHUMBAWAMBA)
20.11.03 Hannover - Pavillon
21.11.03 Bremen - Modernes
22.11.03 Duisburg - Pulp
23.11.03 Brüssel (Belgien) - Botanique
25.11.03 Drachten (Holland) - Iduna
26.11.03 Tongeren (Belgien) - De Velinx
27.11.03 Freiburg - Jazzhaus
29.11.03 Saarbrücken - Garage
30.11.03 Mainz - Frankfurter Hof
02.12.03 Winthertur (Switzerland) - Gaswerk
03.12.03 Rubigen (bei Bern, Switzerland) - Mühle Hunziken
04.12.03 Nürnberg - Hirsch
06.12.03 Athen (Griechenland) - Gagarin 205 Live Music Space