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Juli 
 Erstes Album: Es ist Juli

Der Juli ist, der perfekte Inbegriff für Sommer, Unbeschwertheit und Ausgelassenheit. Hat man wenigstens bislang gedacht. Doch nun ist eine Band aus Gießen aufgetaucht, die sich Juli nennt – und mit einem Mal bekommt der Sommer einen neuen, völlig anderen Beigeschmack.

„Wir assoziieren mit Juli nicht Hochsommer“ erklärt Sängerin Eva Briegel mit Nachdruck in der Stimme, „ Unsere Musik ist viel mehr ein guter Soundtrack für warme Sommernächte. Wer schon mal im Sommer nachts am Meer gesessen hat kann sicher nachvollziehen, warum wir den Monat Juli mit unserer Musik verbinden. Außerdem ist Juli ein Mädchenname und da wir eine Band mit Sängerin sind, passt der Name einfach gut zu uns. Also: Wir sind eine sommerliche und trotzdem melancholische Gitarrenband. Deshalb heißen wir Juli. Ist doch schön, oder nicht?“.

Sehr schön. Nicht nur der Name. Genauso die Musik, diedahinter steckt. Die zwölf Titel des Debütalbums machen dem von der Gruppe avisierten Anspruch alle Ehre. Juli stehen für die unerträgliche Leichtigkeit des Seins wie für die herzzerreißende Wehmut einer wirklich großen Leidenschaft. Für Weggehen und Ankommen. Für Liebe und ihre Zerbrechlichkeit, ihre Unmöglichkeit. Für all das, was die Gefühlswelt der jüngeren (und nicht nur der...) Generation ausmacht. „Um ehrlich zu sein, unglücklich bin ich kreativer“, gibt Eva Briegel unumwunden zu. „Wenn ich zufrieden mit meiner Existenz bin, fällt mir nicht ein, worüber ich schreiben sollte.“

Die Band Juli schreibt seit ihrer Teennager-Zeit Texte, in denen sie mal reflektierend, mal verzweifelt versucht, ihr aufregendes Gefühlsleben in adäquate Songs umzusetzen. Diese Gedanken in Lieder zu packen, verbindet seit Ende der 90er Jahre die vier männlichen Mitstreiter Andreas Herde (Bass), Jonas Pfetzing (Gitarre), Simon Triebel (Gitarre) und Marcel Römer (Schlagzeug), alle zwischen 21 und 23 Jahren jung, mit Sängerin Eva Briegel.

Zunächst legten die Gießener unter dem Bandnamen Sunnyglade mit englischen Texten los – gut genug, um jede Menge Trophäen einzusacken, u. a. den „Hessischen Rockpreis“ 2000 des DRMV oder die 2. Position beim „Deutschen Pop-Preis“ des DRMV. „Trotzdem waren wir mit unseren englischen Texten nie so recht zufrieden“, gibt Frontfrau Eva unumwunden zu. „Noch vor ein paar Jahren fanden wir es uncool, Deutsch zu singen. Deutsche Pop-Musik, das wurde mit Schlager gleichgesetzt und damit hatten und haben wir nichts zu tun. Aber Bands wie Selig haben uns gezeigt, dass man durchaus auch mit deutschsprachigen Liedern anspruchsvoll sein kann. Also haben wir diesen Weg gewählt.“

So wurde aus Sunnnyglade anno 2001 Juli, die Mitglieder blieben die gleichen, die musikalische Ausrichtung allerdings war eine andere: „Man verändert sich und seine Persönlichkeit ständig und dadurch bedingt auch seine Arbeit“, sagt Eva Briegel.

„Wenn man anfängt Musik zu machen haut man natürlich so fest rein, wie es geht. Aber mit der Zeit haben wir unsere Scheu vor ehrlicher Popmusik verloren. Und was unsere Texte angeht – da wir logischerweise wesentlich besser Deutsch als Englisch beherrschen, können wir uns in der Heimatsprache besser ausdrücken. Da uns die Texte sehr wichtig sind, singe ich Deutsch. Ich will, dass bei uns nicht nur musikalisch Emotionen rüberkommen.“

Wenn man sich jetzt das Ergebnis dieser Metamorphose der einst englischsprachigen Rock-Band Sunnyglade hin zur deutsch singenden Pop-Combo Juli – das Debütalbum – zu Gemüte führt, machen sich einige musikalische Assoziationen breit: Wir sind Helden, Rosenstolz, 2Raumwohnung. Nur greifen all diese Vergleiche nicht, weil man es bei Juli schon bei der ersten CD mit einer Band zu tun hat, die über ureigenes Potenzial verfügt, jenseits irgendwelcher Schemata.
Sensibel kommt diese Gruppe daher, manches mal zerbrechlich. Dann klingt das Quintett wieder trotzig, laut, heftig. Intelligent ist es sowieso, auch leidenschaftlich, subjektiv, überraschend, lyrisch, traurig und garantiert immer emotional und spannend. Sprich: Juli verfügt über all das Potenzial, das eine moderne, aufregende Pop-Band ausmacht. Und was anderes soll man tun als eine Band zu lieben, wenn ihre Sängerin einen Satz wie diesen formuliert: „Wir haben keine Angst vor Klischees, solange sie echt sind.“
Es gilt, Julis Debüt anzuhören. Danach ist der Sommer gerettet. Die Zeit nach dem Juli sowieso.

Ein Monat mag zu Ende gehen. Die Band Juli aber bleibt.

PROMOTEXT von UNIVERSAL MUSIC